Eisbad - der Coolpool
Der Extremsportler Wim Hof, der mehrere Rekorde im Ertragen extremer Kälte hält, entwickelte die spezielle Wim-Hof-Methode, die mit einer speziellen Atem-Technik gekoppelt ist.
Regelmässige Eisbäder wappnen dich gegen Infekte. Mediziner wiesen nach, dass die kalten Bäder die Zahl der Leukozyten im Blut erhöhen. Die weissen Blutkörperchen sind sozusagen der Immunsicherheitsdienst deines Körpers.
Das Eiswasser bringt deinen Kreislauf in Schwung. Durch den starken Kältereiz ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen. Dein Körper beginnt, das Blut von Armen und Beinen in die Körpermitte zu leiten, um wichtige Organe vor der Kälte zu schützen. Zusätzlich wandelt er mehr Energie in Wärme um. Dadurch weiten sich die Blutgefäße wieder und das Blut zirkuliert besser. Dieser Temperaturwechsel fördert die Durchblutung und regt so deinen Kreislauf an. Und auch dein Wärmehaushalt wird durch die frostige Maßnahme trainiert: Dein Körper lernt mit ungemütlicher Kälte und Temperaturschwankungen besser umzugehen. Ergebnis: Du wirst robuster.
Im Spitzensport wird das Bad in der Eistonne schon lange als Mittel zur Erholung eingesetzt. Bei starken Belastungen durch das Training sammeln sich in der Muskulatur Abfallprodukte des Energiestoffwechsels, und es kann zu feinen Gewebeverletzungen kommen. Sobald du ins kalte Wasser steigst, ziehen sich deine Gefäße zusammen. Dein Körper steuert mit Wärme gegen und wenn du das Eisbad verlässt, zirkuliert dein Blut und transportiert die Abfallprodukte ab. Auch Entzündungsreaktionen durch die Mikroverletzungen treten nach einem Eisbad seltener auf. Die gute Durchblutung erkennst du an der rosa Färbung deiner Haut und dem typischen Prickeln.
Kälte kurbelt den Stoffwechsel an, denn du verbrauchst Energie, um deine Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Eisige Temperaturen aktivieren zudem die braunen Fettzellen in deinem Körper. Ihre Aufgabe ist es, Energie in Wärme umzuwandeln. Hast du das braune Fettgewebe durch die Kälte „aufgeweckt“, verbrennt es Glukose und Fett. Wenn du Sport treibst, um abzunehmen, kann ein Eisbad nach dem Training deinem Hüftgold zu Leibe rücken. Weil die Kältebehandlung ausserdem die Durchblutung im Bindegewebe anregt, können regelmässige Eisbäder auch Cellulite mindern und somit ein schöneres Hautbild fördern.
Nach Ausdauerläufen oder intensiven Wettbewerben wie einem (Halb-) Marathon sind Eisbäder besonders hilfreich. Nach solchen Sporteinheiten benötigt dein Körper mehr Regeneration als sonst. Die Kältekur unterstützt ihn dabei und verkürzt die Erholungszeit. Sie stimuliert den Stoffwechsel in den Muskelzellen und die Bildung neuer Mitochondrien. Diese sind die Kraftwerke deiner Zellen und für die Energieproduktion zuständig.
Bei Vorerkrankungen das Eisbad mit dem Arzt abklären
Bei Bluthochdruck oder Herzerkrankungen solltest du von Eisbädern besser absehen. Der plötzliche Kälteschock kann in solchen Fällen deiner Gesundheit eher schaden, als sie zu fördern. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dich vorher von einem Arzt durchchecken lässt. Hat er keine Bedenken, steht dem frostigen Vergnügen nach dem Sport nichts mehr im Weg.
Die Kälteschocktherapie nach dem Sport wirkt nur, wenn du direkt nach dem Training ins Eiswasser steigst. Kommst du aus dem Fitnessstudio nach Hause, bist du bereits abgekühlt, und Eisbaden ist nicht mehr sehr sinnvoll. Stell dich besser direkt in der Umkleide unter die kalte Dusche. Anders sieht es zum Beispiel nach dem Lauftraining aus. Bist du nach dem Joggen wieder zu Hause, ist genau der richtige Zeitpunkt für ein Eisbad.